Dobry večer!
Gestern Abend habe ich meine erste Erfahrung in der Essensbestellung in Ungarn gemach: War gar nicht so leicht der Dame mitzuteilen was wir wollten (obwohl es auf der Karte sogar Nummern hatte) und nachdem ich bestellt hatte meinte sie dann in gebrochenem Deutsch: «eine Stunde!» wenn ihr den gestrigen Blog gelesen habt, könnt ihr euch vielleicht vorstellen, dass das für uns heftiger Gegenwind war. 😉 Zu unserem grossen Glück kam die Pizza dann aber doch bereits nach ca. 20Min und war dazu auch noch gut. (Preis war übrigens 11€, also für 2 Pizzen & je etwas zu trinken! 😊)
Nachdem wir unser Abendmahl gestern in Ungarn eingenommen haben und die Nacht im ersten ungarischen Hotel ohne nennenswerte Zwischenfälle überstanden haben, musste ich mir heute morgen beim Frühstück dann doch etwas Sorgen um Flo machen. Aus dem Nichts heraus meinte er auf einmal ‘Niezan?’ (Für diejenigen die das nicht kennen: Es ist eine Aussprache aus einem Comedy-Stück von Paul Panzer 😉) Wir mussten auf jeden Fall beide herzlich lachen!
Da der Einkaufsladen in Gönyü gestern Abend bereits geschlossen hatte, gingen wir nach dem Frühstück los um uns unsere Tagesration zu besorgen. Als wir alles zusammen hatten und an der Kasse bezahlt hatten meinte Flo ganz trocken: «Das hat nicht mal 2 Pizzas gekostet…». Ab jetzt rechnen wir hier alles in Pizzas um!
Für heute stand dann eigentlich eine verhältnismässig leichte Etappe von ‘nur’ 40KM auf dem Plan, da wir erst am Wochenende in Budapest sein sollten um dort Flo’s Freundin & ihre Schwester zu treffen. 😊
Da uns ja gestern die Elemente ordentlich auf Trab gehalten hatten, haben wir heute morgen zuerst mal einen ausführlichen Backgroundcheck durchgeführt: Wetter sollte bedeckt sein, Gewitterrisiko gering & Wind mit ca. 16KM/h 😐… Wir konnten uns ja gestern schon etwas daran gewöhnen.
Nach dem Lospaddeln kamen dann aber auch gleich mal die ersten heftigen Böen auf uns zu und wir hatten teilweise das Gefühl so gar nicht vom Fleck zu kommen. Flo glaubte zwischenzeitlich sogar vom Board gewindet zu werden. Nach einer Stunde haben wir dann unsere erste Pause eingeläutet und sind dazu natürlich an Land gegangen (sonst hätten wir nach der Pause vmtl wieder von vorne anfangen können 😉). Im Versuch dem Wind etwas Gutes abzugewinnen glaubten wir dann, dass wenigstens die Stechmücken uns nicht behelligen würden, wurden dann aber doch eines Besseren belehrt. (Wobei es diesmal massiv weniger waren als am Vortag)
Weiter gings dann in ungefähr demselben Trott… Ich habe dann die Theorie aufgestellt, dass der Wind von Süden her kommt und wir daher die ungarische (also die Süd-)Seite der Donau bevorzugen sollten, was wir dann auch gemacht haben. Während unserer Mittagspause kurz vor Komarom hörte der Wind dann vorübergehend mal auf um anschliessend wieder von vorne damit anzufangen uns zu ärgern.
Ca. 10KM vor unserem Tagesziel querten wir dann nochmal auf die Nordseite der Donau und hatten wieder das Gefühl stehen zu bleiben. Sogar das Treibholz war schneller als wir (hat ja auch nicht so viel Angriffsfläche für den Wind). Kurzerhand haben wir uns dann dazu entschlossen unseren Stolz zu schlucken und etwas im Sitzen weiterzupaddeln, was dem Vorankommen durchaus zuträglich war.
Einen grossen Bonuspunkt heute haben wir uns aber für den Schluss aufgespart: unser Hotel in dem wir heute und morgen (Pausentag) verbringen werden, ist wirklich direkt am Wasser (siehe auch Fotos) und wir mussten unsere Boards daher keine 50m weit tragen. 😊
Nach dem Abendessen hat sich Flo dann einen Kaffee bestellt (die Bedienung hier spricht ein wenig Deutsch) und erwartet eine Tasse mit braunem Zeug zu bekommen. Was er tatsächlich zu trinken bekam seht ihr auf den Fotos. Langzeitstudien folgen… 😉
Einschub Flo: Nachdem der erste Schock überwunden war und sich der Kaffeesatz gesetzt (he he) hatte, war das Ding sogar echt lecker. 😊 (You are a Dreamer, you dream!)
Tagesmotto
Flo: Oh Wind, oh Wind, das himmlische Kind.
Julian: Niezan? *rofl*
Tagesstatistik
Distanz 41.6 km
Zeit 6h13min
Zeit in Bewegung 4h57min