Tag 43

Good evening Ladies and Gents,

Wie Flo gestern ja bereits angekündigt hat, hatten wir heute die längste Distanz auf dem Tagesplan stehen. Wir sind daher heute schon gegen 0600Uhr aufgestanden und als ich mich mit einem Glas Milch dafür belohnen wollte, musste ich feststellen, dass unser tolles Kühlsystem von gestern leider nicht die ganze Nacht durchgehalten hat. Es gab also halbkalte Milch zum Frühstück, was aber an Flos Gesichtsausdruck gemessen nicht halb so schlimm war wie der Fertigkaffee von Penny, den er sich gestern ganz stolz besorgt hatte. 😉
Einschub Flo: *würg*

Auf dem Weg zu unserer Einwasserstelle kam es dann noch zu einer kleinen Auseinandersetzung mit ein paar streunenden Hunden, die uns den Weg verstellen wollten, aber mittlerweile sind wir ja in Rumänien schon fast zu Hause und haben uns dadurch natürlich nicht von unserem Vorhaben abschrecken lassen. Los gings dann um 0715Uhr für die Tagesetappe mit (gedachten) 78KM.

Wir sind also mit schwachem Gegenwind und kleinen Wellen gestartet und kamen nach ca. 10KM an die Stelle, an der der zweite Seitenarm der Donau wieder in den Hauptarm mündete. An dieser Stelle kam dann doch etwas mehr Wind auf als gewünscht und wir durften uns zum ersten Mal etwas ins Zeug legen, bis wir an der zweiten Abzweigung in den linken Arm gepaddelt waren. Dort hatten wir uns dann nach 15KM bereits unsere erste Pause verdient. Da der Wind mit etwas Musik meist besser zu ertragen ist, beschlossen wir auf ‘Autopilot’ weiterzupaddeln. 😉 Nach 50KM legten wir dann um 1400Uhr unsere Mittagspause ein, im Wissen, dass es jetzt weniger als 30KM bis zum Ziel waren. Dort haben wir dann auch den Flusskilometer 200 hinter uns gelassen und befinden uns jetzt also im Bereich der 100er. 😊

Da wir ja bei den letzten paar vermeintlichen Abkürzungen in Seitenarme gepaddelt waren, in denen gar keine Strömung mehr vorhanden war, haben wir beschlossen für den Rest des Tages möglichst der Schiffsroute zu folgen. Da wir auf unserer heutigen Tour durch ein Naturschutzgebiet mit ziemlich grossen Inseln gepaddelt sind, verzweigte die Donau immer mal wieder um später wieder zusammenzufinden und wir mussten unsere Route ein paar mal überprüfen.

Bei unserer letzten Pause ca. 10KM vor unserem heutigen Tagesziel (Braila) war der Wind nach wie vor spürbar da und wir sahen doch tatsächlich eine Jolle die uns mit vollen Segeln und Wind von achtern entgegenkam. Wenn dir das passiert und du dir schon den ganzen Tag Gedanken zum Wind gemacht hast, weisst du: Du machst offenbar etwas falsch! 😉

In der Hafeneinfahrt von Braila war der Wind dann so stark, dass man sich beim Paddel-Seite-wechseln gut das Paddel ans Schienbein hauen konnte und sogar ich habe mal wieder Flos KDP-Technik ausprobiert… und nach 500m wieder aufgegeben, da mir die Knie weh taten. In Braila selbst war dann auch ordentlich Schiffsverkehr (es ist ja auch Samstag) und wir mussten uns vor Yachten, Motorböötchen und Fähren so sehr in Acht nehmen, dass ich doch tatsächlich um 500m an unserem Hotel vorbeigepaddelt bin. Natürlich hat mir Flo das dann beim zurücklaufen schön unter die Nase gerieben. 😉

Alles in Allem war der Tag aber doch durchaus machbar und wir sind unserem Ziel einen grossen Schritt näher gekommen.

Tagesmotto
Flo: Hey Sportboot-Dude, du sollst nicht blöd winken, sondern bremsen!
Julian: Der nächste Hunderter ist der Letzte!

Tagesstatistik
Distanz: 76.5KM
Zeit: 10h21min
Zeit in Bewegung: 10h06min