GM GM (heisst Grüezi mitenand, ist aber viel kürzer 😉)
Nachdem wir gestern einen freien Tag genossen haben, sind wir heute morgen bereits um 0800 gestartet. Flo hat vorher nochmal kurz unsere Vorräte im tollen örtlichen Laden (Kaufhaus) aufgestockt und stellt euch vor: Diesmal gabs sogar im ganzen Laden Licht!
Nach dem Einwassern haben wir dann zuerst mal die reissende Strömung (oder auch Strömung des Grauens wie wir es mittlerweile nennen) genossen… für geschätzte 400Meter… anschliessend stand das Wasser dann wieder ein bisschen und wir durften den Morgen damit verbringen durch kleinere Stauseen zu paddeln, da die Donau in diesem Bereich natürliche Becken bildet. Das Wetter meinte es diesmal gut mit uns: Die Sonne stand hoch und es zeigte sich kein Wölkchen am Himmel. Wir durften sogar einen (sehr) leichten Rückenwind geniessen, der es gerade so schaffte mit unseren Paddelschlägen Schritt zu halten, was auf dem Board das Gefühl vermittelte, dass die Luft stillstand. Was ich damit sagen will ist: Es war s**heiss… 😉
Da wir so früh los sind und eine grosse Strecke vor uns hatten, meinte Flo noch, dass wir erst Mittag machen dürfen, wenn die Reststrecke kleiner als 30KM ist. Wir paddelten also fleissig bis zum Flusskilometer 1709 und suchten uns ein Pausenplätzchen. Zwischendurch gabs mal noch kurz etwas Action, als wir in Gran (Ungarn) nach einem Tankerchen zur Querung ansetzten und von unten ein Kreuzfahrtschiffchen um die Kurve kam. Hat dann kurzzeitig etwas mehr Energie gekostet, aber alles ganz easy.
Nach dem Mittagessen drehte der Wind dann noch mehr auf und zwischenzeitlich haben wir eine ordentliche Brise Rückenwind abgekriegt *freu*. Kurz nach 14Uhr waren wir dann schon bei Viségrad, welches noch 15KM von unserem Tagesziel Vàc entfernt ist. Wie ihr ja bereits wisst, haben wir an unserem ersten Tag in Ungarn angefangen alles in Anzahl Pizzas umzurechnen (unser Appartement heute Nacht kostet bspw. 18Pizzas), dasselbe machen wir jetzt auch mit den Flusskilometern, daher ist eine 14-15KM lange Strecke unsere Heimroute (Bremgarten-Mellingen). Mittlerweile hatte der Wind so stark zugenommen, dass mir mein Beduinentuch jeweils sogar die Sicht vernebelte. Den Wind, den wir die letzten Tage frontal abgekriegt hatten, half uns diesmal und erleichterte das Vorwärtskommen sosehr, dass wir teilweise unsere Paddel nur noch zum Steuern brauchten. Fair für Fair! 😊
Kurz vor dem heutigen Etappenziel haben wir noch eine unserer patentierten, sitzenden Pausen auf dem Board gemacht. Diese wird wohl als «un-chilligste» aller Zeiten in die Geschichte eingehen! Der Wind hat uns permanent in Richtung Ufer und somit zu den Bäumen gedrückt, während die Wellen der unzähligen Sportbote unser Sitzfleisch benetzten… Aber wir wollen uns ja nicht beklagen, die sehr lange Etappe verlief um einiges besser, als wir befürchtet hatten und so nahmen wir die Unterbrechungen der Pause mit Humor. Wir kamen allerdings nicht umhin zu bemerken, dass rund um Budapest wohl jeder und seine Mama ein Sportboot besitzen…😉
Nachdem wir dann in Vàc angekommen und unser Appartement bezogen hatten, sind wir Abendessen gegangen. Dabei rutschte mir mein Handy aus der Hosentasche und fiel auf den Boden. Kein grosser Deal dachte ich mir, ist nicht das erste Mal… aber natürlich genau jetzt sieht das Display aus wie die neueste Kollektion von Swarovski! ☹ Naja, da wir übermorgen ja nochmal einen Pausentag in Budapest haben, werde ich mal schauen ob man das reparieren lassen kann. Allerdings muss ich selbst auch feststellen, dass mir auf diesem Trip ungewöhnlich viele Missgeschicke passieren… woran das wohl liegen mag? Aber hey, falls sich der Montag wieder zu einer Tortour à la Schwimmweste entwickeln sollte, werdet ihr es in diesem Blog auf jeden Fall als Erste erfahren!
Eine wirklich tolle Erfindung, die ich übrigens in Ungarn wie auch der Slowakei gesehen habe, ist, dass an den meisten Fenstern Mückengitter angebracht sind! Überaus praktisch, da ja neuerdings auch Flo von den Viechern geplagt wird. 😉
Tagesmotto
Flo: Es fühlt sich komisch an weniger schusslig zu sein als Schülä… Aber man
soll den Tag nicht vor dem Abend loben 😉
Julian: 68.1KM mit Rückenwind! 😊
Tagesstatistik
Distanz: 68.1KM
Zeit: 8h29min
Zeit in Bewegung: 7h01min
Paddeln im eigentlichen Sinn & viele Grüsse an Jasper Rosu!