Dobar dan,
Ich übe bereits die Begrüssung auf Kroatisch, da heute tatsächlich die letzte Übernachtung in Ungarn ansteht. Morgen werden wir den Teil der Donau erreichen, welcher die Grenze zwischen Serbien und Kroatien bildet… Dies sind bereits die Länder Nummer 5 und 6 auf unserer Reise! Wir freuen uns bereits auf die ersten Cevapcici!
Nun aber genug mit der Geografie-Lektion und auf zum Wesentlichen
– der heutige Tag:
Heute Morgen habe ich ein wohlgehütetes Geheimnis von Schülä gelüftet! Ich habe
mich immer gefragt, wie der «Cheib» es schafft, bis um 14:00 Uhr zu paddeln,
ohne etwas zu essen, während ich nach einer Stunde schon nach meinem Proteinriegel
lechze…?! Die Lösung ist ganz einfach: Milch! Da schlürft der Lümmel doch
morgens noch bevor wir jeweils aufbrechen ganze 2 Gläser Milch mit Nesquik! Da
Milch bekanntlich stark macht, habe ich diese Technik direkt mal für mich kopiert
😊.
Einschub Julian: Es waren heute ausnahmsweise 2 Gläser, weil ich gestern in der, wortwörtlichen, Hitze des Gefechts, doch tatsächlich vergessen habe unser Red Bull für heute Morgen zu kaufen! Sonst gibt’s nämlich nur ein Glas. Und übrigens: Milch macht müde Männer munter! 😊
Nach dem Einwassern um ca. 09:20 zeigte sich die Donau von ihrer besten Seite – mittlere Strömung und ein leichter Gegenwind, welcher uns trotz 33 Grad (auf dem Wasser wohl noch etwas mehr) kühl hielt. Wir konnten also die ersten 12KM ziemlich zügig hinter uns bringen. Zu diesem Zeitpunkt musste ich allerdings eingestehen, dass auch die «Schülä’sche-Ernährung» in Form von 2 Gläsern Nesquik meinen Hunger nach exakt einer Stunde auf dem Wasser nicht beeinflusste… Ich habe also bei Julian eine Riegel-Pause beantragt… Ich habe halt einfach oft Hunger, Milch hin oder her… Du bist der Bauch! 😊
Obwohl die Strömung und der Wind noch immer gut mitspielten, ging es mit diesem Tag von nun an drastisch bergab. Wir haben verzweifelt nach einem Platz gesucht, an dem wir kurz an Land gehen können, um unsere Kräfte neu zu sammeln. Man muss hier erwähnen, dass zwischenzeitlich das Wasser zu verlassen wichtig ist für uns, um langfristig bei Kräften zu bleiben. So kann man in Ruhe etwas trinken, essen, Sonnencreme nachlegen oder einfach mal wieder die Glieder ausstrecken ohne auf der Hut vor Schiffen zu sein. Nachdem wir an zwei verschiedenen Plätzen von Mücken vertrieben wurden entschieden wir uns bis zum Mittag auf dem Wasser zu pausieren und dafür ein gutes Plätzchen fürs Mittagessen zu suchen…
Wir waren bereits ziemlich abgekämpft als wir um ca. 13:30 endlich einen Platz fanden, der vom Fluss aus nach einer Chance auf mückenfreie Erholung aussah! Es stellte sich heraus, dass dies eine, vor kurzem noch überschwemmte, Wiese war und somit standen wir zuallererst mal bis zum Knöchel im Morast. Dreck kann man abwaschen, darum war dies kein Grund den potenziell mückenfreien Platz zu verlassen. Wir trugen also unsere sieben Sachen etwas weiter weg vom Ufer (natürlich durch den Morast) und setzten uns auf ein Stück trockene Wiese… Es hat keine 10 Sekunden gedauert, bis wir von einem riesigen Schwarm Mücken überfallen wurden. Wir versuchten also die Plage mit Antibrumm zu bekämpfen, was auch teilweise Erfolg zeigte und so konnten wir endlich unser Mittagsmahl beginnen! Die folgende Situation ist ganz klar mit Murphy’s Gesetz zu beschreiben, denn alles das schiefgehen kann, wird auch schiefgehen: Wir sassen also da, dreckig, verschwitzt und mit Mücken übersäht und bissen beide gleichzeitig in unser Brötli… Das Ding war trocken wie Sau! Wir haben uns nur angesehen und sind beide in eine Mischung aus Heul- und Lachkrampf verfallen 😊.
Nach diesem desaströsen Mittagserlebnis hatten wir wohl unser Pech für den Tag eingezogen. Der Rest des Tages verlief demnach ohne Probleme und wir konnten in Baja sehr nahe an unserer Unterkunft anlanden. Für unsere heutigen Strapazen werden wir morgen mit einem Einwassern direkt am hoteleignen Bootssteg belohnt!
Tagesmotto
Flo: Wenn Murphy’s Law zuschlägt – nimm es mit Humor (siehe Foto von Paddel-Vogel!)
Julian: Morgen geht’s den Mücken mit 3 Flaschen ungarischem Antibrumm an den
Kragen
Tagesstatistik
Distanz: 54.7KM
Zeit: 7h54min
Zeit in Bewegung: 6h47min