Tag 37

Holla die Waldfee!

Heute sind wir der Mückenhölle von Islaz wieder entkommen. 😊 Unsere Gastgeberin hat es sich nicht nehmen lassen, uns die 2KM bis zu einem offiziellen Strand zu fahren, an dem wir, zwar mit nassen Schuhen, aber mit nur sehr geringem Mückenaufkommen sehr gut Einwassern konnten. Hier kommt übrigens auch einer der grössten Flüsse Rumäniens in die Donau: Der Olt. Während der Vorbereitung haben dann noch zwei Fischer unsere Boards bestaunt, die Kommunikation gestaltete sich aber eher schwierig. Ich glaube aber, dass sie verstanden haben, dass wir von Deutschland her kommen und ins Schwarze Meer wollen. 😉

Im Gegensatz zu gestern war das Wetter beim heutigen Start so wie es sein sollte: Sonne, ca. 25°, ein bisschen Rückenwind uuuund: Strömung des Grauens! Nachdem wir beim Einwassern wieder durch Matsch stampfen mussten (diesmal blieben die Schuhe zum Glück an den Füssen 😉) machten wir bereits nach ca. 1KM eine kleine Schuhputz & Sonnencreme-Pause bevor wir dann weiterpaddelten. Die Landschaft flog nur so an uns vorbei und kurz vor dem Mittagessen waren wir bereits bei Flusskilometer 570 angelangt, also gute 23KM vor unserem Ziel. 😊

Nach dem Fiasko von gestern gab es heute wieder ein ‘echtes’ Mittagessen der Champions: Feinstes rumänisches Weissbrot (Haltbarkeitsdatum: ewig) und Salami am Stück. Nachdem Flo die Reste des Brotes in seinem Daybag verstaut hatte, kam doch tatsächlich noch eine Möwe vorbei und wir witzelten, ob es allenfalls eine von gestern war, die unser Schimmelbrot gegessen hatte und jetzt wieder erwartet etwas abzubekommen.

Auch am Nachmittag hatten wir mit dem Wetter echt Glück und kamen super voran. Unsere heutige Unterkunft liegt an einem Seitenarm in Vardim. Es ist ein alleinstehendes Haus mit allem drum und dran. Nach der Inspektion und der obligaten, kühlen Dusche, sind wir Einkaufen gegangen. Die Sprachbarriere war auch hier wieder eine Challenge. Als ich erfahren habe, dass der Laden KEINE Milch hat und diese erst Morgen früh kommen soll hab ich kurzerhand nach einem weiteren Laden gefragt und siehe da: 500m weiter im ‘Zentrum’ gab es noch einen, der meine geliebte Milch hatte. 😊 Red Bull scheint hier aber leider nicht so beliebt zu sein, daher wird’s wohl morgen eher einen trägen Start bei mir geben…

Übrigens haben wir heute die 600er Marke der Flusskilometer hinter uns gelassen und sind von unserem Ziel, dem Schwarzen Meer, somit nur noch 547KM entfernt. Das sind nur noch 11 Tagesetappen à 50KM! 😀

Jetzt sitze ich hier im Esszimmer unserer ‘Villa’ und schreibe meinen Beitrag, während Flo in der Küche ist und Burger und Nudeln macht… Mhhhmmm wie das duftet! Als Dessert gibt’s dann für beide noch ein KitKat! 😊 Mahlzeit!

Tagesmotto
Flo: Essbare Nudeln und Burger mit fragwürdigem Küchengeschirr hinbekommen – check!
Julian: Noch 10 lockere 60er und wir sind im Schwarzen Meer!

Tagesstatistik
Distanz: 59.1KM
Zeit: 6h44min
Zeit in Bewegung: 6h31min

Tag 35

 добър вечер aus dem wunderschönen Orjachowo in Bulgarien,

Nachdem wir gestern eine eher längere Etappe gemacht haben, sind wir heute mit nur 45KM in eine kurze Etappe gestartet um uns für die nächste Grössere zu erholen. Davon wird Flo aber morgen sicherlich genug zu berichten wissen.

Um sich mental an die grössere Etappe zu gewöhnen arbeitet er schon die ganze Zeit an seiner Erwartungshaltung und fängt an, die Distanzen grösser zu machen, als sie tatsächlich sind. So werden aus 68KM zuerst 70, dann 75 und zuletzt meinte er sogar, dass wir morgen einen 85er machen. Dasselbe macht er übrigens auch mit meiner Frühstücksmilch: Zuerst war es ein Glas, mittlerweile sind wir schon bei 4 angelangt! 😀 Vielleicht hat er ja gestern doch etwas zu viel Sonne getankt. 😉 Ich werde euch natürlich über die weitere Entwicklung sehr gerne auf dem Laufenden halten. 😊

Auf jeden Fall sind wir heute morgen so gegen 0900 mit heftigem Rückenwind gestartet. Zwischenzeitlich war der Wind sogar so heftig, dass die Wellen uns die Boards überspülten. Es ging also mehr darum nicht schon am Morgen früh baden zu gehen, als darum vorwärts zu kommen. 😉 Nach einem guten Stündchen hatte sich das Ganze dann ziemlich beruhigt und wir kamen gut vorwärts, sodass wir bei der zweiten sitzenden Pause entschieden nochmal ein Stündchen weiter zu machen, damit wir den Nachmittag mit 20KM gemütlich nehmen konnten. Kurz vor dem Mittagessen kam der Wind dann aber nochmal zurück (diesmal allerdings als Gegenwind) und wir mussten uns unser Mittagessen für Champions doch noch verdienen.

Während der Mittagspause hat mir Flo dann noch den Artikel über uns im Reussboten vorgelesen, der heute erschienen ist. Bei allem was recht ist, aber ich bin dort oben ohne zu sehen und wusste nicht mal was davon! :O😉

Nach dem Mittagessen waren es dann eigentlich nur noch zwei Kürvchen und ein Inselchen bis zu unserem Ziel. Allerdings kehrte dann auch der Wind, der sich freundlicherweise in der Mittagspause zurückgehalten hatte, wieder mit voller Kraft zurück und wir fühlten uns ein bisschen wie Don Quichotte bei dem berühmten Kampf gegen die Windmühlen. Aber da es ja nur noch 18KM waren gingen auch das relativ schnell vorbei und wir legten ziemlich genau um 1500Uhr an.

Nachdem wir unsere Sachen verstaut und uns geduscht hatten, mussten wir um Einkaufen zu gehen ca. 1.5KM in der prallen Sonne zurücklegen. Im Gegensatz zum SUPen natürlich ohne Sonnenschutz und erst noch bergauf! 😐 Vor dem Einkaufen haben wir uns dann aber unser wohlverdientes Abendessen gegönnt, es gab mal wieder Pizza… mit Essiggurken drauf… aber lecker wars trotzdem! 😊

Beim Einkaufen haben wir uns dann für die morgige Etappe gerüstet und Flo meinte, dass wir mit den gekauften Vorräten unter normalen Umständen direkt bis ans Schwarze Meer fahren könnten. Vielleicht haben wir es ein ‘bisschen’ Übertrieben mit fast 10l Getränken für heute und morgen. 😉

In der Unterkunft haben wir noch zwei Radfahrer aus Südafrika kennengelernt die den Radweg BRUT 6 http://fr.eurovelo.com/ev6 vom Atlantik ans Schwarze Meer fahren. Die Beiden sind schon seit 2 Monaten unterwegs und machen bis zu 120KM/Tag und das obwohl sie nur halbtags fahren. 😛 Trotzdem Respekt! Selfie dann morgen in der Galerie. 😊

Tagesmotto
Flo: SUP fame im Reussboten!
Julian: 675KM sind noch übrig… 😉

Tagesstatistik
Distanz: 45KM
Zeit: 5h59min
Zeit in Bewegung: 5h51min

Tag 33

Hallo erstmal,

Ich wusste gar nicht ob ihr es wusstet, aber die Donau ist auch nach dem Eisernen Tor noch ein Stausee… 😉 Spass beiseite, es fliesst schon ein bisschen, wenn auch nicht merklich.

Wir sind heute Morgen in der schönen Pension Gruia aufgewacht. Ehrlichgesagt war ich ziemlich froh, dass ich überhaupt noch aufgewacht bin! Bei der Zimmerübernahme liess sich nämlich der, von aussen steckende, Schlüssel nicht abziehen. Immerhin konnte man die Türe schliessen, allerdings war der Schlüssel dann halt aussen. Die rumänische Erklärung des Problems, «Defecta!», war für mich nur wenig zufriedenstellend, weshalb ich nach der erfrischenden Dusche dann nochmal fragen gegangen bin, ob da nichts zu machen wäre. Es kam dann ein sehr lauter und nicht so wohlriechender Rumäne in mein Zimmer, hat 4-5mal an der Türe und dem Schloss rumgehebelt, bevor die Türe dann endlich abgeschlossen war. Das Problem war nur, dass sie noch offen war… Ich hatte jetzt also zwar ein abgeschlossenes Schloss, nur leider liess sich die Türe jetzt nur mehr anlehnen, also gar nicht mehr schliessen. 😐 Nachdem ich mich dann nach dem Abendessen nochmal heimlich an der Türe zu schaffen gemacht hatte und einsehen musste, dass ich es als Panzerknacker wohl weder zu Ruhm noch zu Ehre bringen würde, gab ich auf und hoffte darauf, beim Aufwachen noch Herr meiner Organe zu sein. Zum Glück ging alles glimpflich aus… 😉

Nach einem super Frühstück, das Flo fast gänzlich verschmäht hatte (Einschub Flo: Siehe Fotos…mir war nur schon vom Anblick schlecht!), gings dann wieder auf die Donau und wir paddelten am Dreiländereck Serbien-Bulgarien-Rumänien vorbei, womit wir heute offiziell unser 8. Land geentert haben. Die Strömung vom Vortag löste sich vor unseren Augen in Luft auf und die Breite der Donau nahm wieder auf 1-1.5km zu… Da wir gestern nicht einkaufen gehen konnten, waren unsere Vorräte an Wasser relativ knapp berechnet und nachdem die Sonne uns bis zum Mittag auf den Pelz brannte, war auch der Grossteil der Getränke bereits aufgebraucht. Wir haben unser Mittagessen dann wiedermal auf den Boards zu uns genommen und dabei bemerkt, dass es ja doch etwas Strömung gibt, man es allerdings von blossem Auge einfach kaum zu erkennen vermag. Flo meinte dazu, dass wir da wohl angelogen worden sind: Der längste Stausee ist nicht das Eiserne Tor, sondern die Strecke hinter dem Eisernen Tor bis ins Meer. 😉 Naja, sind ja nur noch ein paar KM.

Die Aussichten, die sich uns während des Paddelns bieten sind schon eher gewöhnungsbedürftig. Nachdem wir uns daran gewöhnt hatten, dass ab und zu mal ein Kürvchen kommt und sich die Landschaft auch sonst mal geändert hat, machen wir jetzt pro Tag gerade mal zwei bis drei grosse Kurven und sehr viele Geraden. Der Name dafür ist: Gerade des Grauens. Die längste Gerade die wir bis jetzt hatten war vmtl so an die 25KM lang, d.h. du siehst 3h lang worauf du zupaddelst. Das braucht dann teilweise schon ein bisschen Galgenhumor und Durchhaltevermögen. 😉

Das Board von Flo hat nach der, anscheinend doch nicht ganz so fachmännischen Reparatur, zwar einiges weniger Luft verloren, aber leider immer noch. Da Flo schon Angst hat, dass er ab jetzt die verbleibenden Tage sein Frühstück jeweils gegen Frühsport à la Board aufpumpen eintauschen muss, haben wir nochmal mit etwas Kleber nachgeholfen und werden morgen nochmal prüfen, wie es aussieht. Keep your fingers crossed! 😊

Kurz vor dem Ziel unserer heutigen Etappe haben wir dann auch noch die 800er Marke geknackt und sind jetzt bei noch 790 verbleibenden Flusskilometern bis zum Schwarzen Meer. 😊 Schlag für Schlag kommen wir unserem Ziel näher.

Da es aktuell in der Schweiz ja auch heiss sein soll, trinkt viel Wasser und paddelt möglichst nicht in der prallen Sonne! 😉

Tagesmotto
Flo: Wenn ich das ganze «Frühstück» verputzt hätte, wäre mein halb aufgepumptes SUP wohl gesunken…!
Julian: Am Morgen schon sehen, wo du am Abend sein wirst…

Tagesstatistik
Distanz: 56.5KM
Zeit: 6h52min
Zeit in Bewegung: 6h49min

Tag 31

Hallo zusammen,

Man müsste uns eigentlich rügen… knappe 895KM vor dem Ziel haben wir unsere Planung vernachlässigt und aufgrunddessen für heute Abend in nützlicher Distanz kein Hotel mehr gefunden. Wobei wir eigentlich eins gefunden haben, das Problem ist nur, dass es dort heute Abend keine freien Zimmer mehr gibt. 😐 Wir haben also gestern Abend noch etwas länger gegoogelt und gemessen um zu sehen ob es nicht irgendeine Alternative gibt, mussten dann aber feststellen, dass wir heute entweder 20KM machen und dann dafür morgen im Schilf stehen oder einen Tag abwarten und dafür dann auch übermorgen Abend wieder eine Unterkunft finden. Die Entscheidung fiel also darauf, heute einen weiteren Pausentag einzuschieben um dann ab morgen unseren Plan wieder aufnehmen zu können. Da wir zuletzt vor gut zwei Wochen in Budapest einen Pausentag hatten, denken wir, dass das ganz ok ist so. 😉

Wir haben dann heute morgen unsere Wäsche mal wieder gewaschen und waren noch kurz einkaufen um uns für morgen zu rüsten. Da wir beide grosse Jungs sind haben wir während der heissesten Zeit des Tages auch brav unser Mittagsschläfchen eingeschoben und können vmtl heute Abend beide schlecht einschlafen. Ein echtes Luxusproblem auf diesem Trip! 😀

Unsere Gastgeberin hat sich heute beim Mittagessen mit einem Dreigänger selbst übertroffen: Nach der Suppe gab es Pouletschenkel mit Kartoffelpüree und anschliessend sogar noch Pfannkuchen mit Fineti (in etwa dasselbe wie Nutella). Wir haben uns ein bisschen von allem noch für das Abendessen aufgespart und sind jetzt pappsatt und werden den Abend noch etwas auf der Terrasse mit Blick auf die Donau und einem kalten Gläschen Apfelsaftschorle ausklingen lassen bevor wir morgen die allerletzte Schleuse in Angriff nehmen, die uns noch vom Schwarzen Meer trennt.

Und damit uns das Maleur von heute nicht nochmal einholt haben wir unsere Etappen bereits bis am nächsten Sonntag durchgeplant. 😊

Tagesmotto
Flo: Perskindol-Kur die Zweite!
Julian: Lesen, waschen, Entfernungen messen, Unterkünfte buchen…

Tagesstatistik
Distanz: 0KM
Zeit: 0h
Zeit in Bewegung: 0h

Tag 29

Hello Leutz,

Heute ist jede Menge passiert… 😊 Angefangen hat aber alles eigentlich schon gestern Abend, als wir bemerkten, dass wir in der Unterkunft nicht mit Karte bezahlen können und wir zusammen gerade noch €97.50 zusammenkratzen konnten. Da wir ja gestern nach Rumänien gepaddelt sind und bis anhin noch an keinem Bancomaten vorbeigekommen sind, waren unsere Bargeldbestände also knapp. Nachdem wir das Zimmer und das Abendessen bezahlt hatten, blieben uns noch ganze €7.50. Auf die Frage an den Wirt, wo der nächste Bancomat ist oder wo wir etwas mit Karte bezahlen können, bekamen wir eine lachendes: «entweder 20KM flussaufwärts oder 80KM flussabwärts» zu hören. Da standen wir also… Zwei mit guten Jobs, bezahlten Ferien, Wohnung, Handy etc., aber gerade mal noch €7 in der Tasche. Wir teilten es uns so ein, dass wir heute morgen noch einen Kaffee für Flo & ein Red Bull für mich kaufen konnten und ausserdem noch einen Liter Wasser für den ersten Teil unserer Etappe.

Zur heutigen Etappe darf ich noch kurz ein Gespräch wiedergeben, welches Flo und ich mal so, oder in ähnlicher Form, in Budapest(!) geführt hatten: «Hey wir sind jetzt schon gegenüber dem Plan einen Tag im Vorsprung» «Super, dann können wir das ja gut gebrauchen, wenn wir in den Stausee am Eisernen Tor kommen, da wird’s ja vmtl nicht fliessen» «Ja voll, dann können wir dort vielleicht den einen oder anderen 40er machen»

Aber erstens kommt es anders und zweitens, naja den Rest kennt ihr ja. Auf jeden Fall haben wir heute unsere erste und bisher einzige Tagesetappe über 70KM geplant und durchgezogen und das ausgerechnet in einem der grössten Stauseen auf dem europäischen Kontinent. Das Problem war nur, dass wir eben nicht mehr allzu viel Bares dabei hatten und daher noch einen kleinen Abstecher nach Serbien gemacht haben um dort etwas auf Shoppingtour zu gehen. Nachdem wir also um 0815 losgepaddelt sind und gegen 1100 die 1000er Marke der Donau geknackt haben, sind wir um ca. 1200 nochmal in Serbien einkaufen gegangen. Leider war es nur ein Tankstellenshop und leider war die Essensausbeute relativ gering. Wir haben uns heute also mit Bake Rolls Bacon (Crackern), Wellnesskecksen und Proteinriegel über Wasser gehalten. (Wortspiel beabsichtigt 😉) Insofern also Best Lunch ever!

Nach dem «Mittagessen» waren es dann auch nur noch knappe 40KM die wir hinter uns zu bringen hatten und wir paddelten fleissig drauf los, bis wir am Eingang des Eisernen Tors waren. Ab dann wars vorbei mit der Ruhe: Eine ganze Armada von Touribooten fuhr die, mittlerweile relativ schmal gewordene, Donau in einem Höllentempo hoch und runter. Neben dem Wind und den Wellen, die durch die Motorboote noch höher wurden, kam uns dann auch noch ein Frachtschiff entgegen! Wir taten unser Bestes um nicht zu sehr nass zu werden und uns auf den Boards zu halten. Während zwei kurzen Wellen meinte Flo noch trocken: «Ist ja klar, überall wo es schön wäre, hat es einfach eine verdammte Meute an Touris! Wir haben uns den Weg hierhin wenigstens hart erpaddelt!» Das war dann auch das Letzte, das Flo so trocken bemerkte hatte… Der Himmel fing an sich zu verdunkeln, die Wolken schoben sich vor die Sonne, die Wellen wurden höher und als ich mich umdrehte um nach meinem Leidensgenossen zu sehen, sah ich ihn gerade noch aus dem Wasser wieder aufs Board klettern! Nach einem kurzen Fingerzeig von ihm, dass es ihm sonst gut geht, musste ich dann doch anfangen zu grinsen, dass er es auch nicht ohne Drop bis ins Schwarze Meer schaffen würde! 😛 Aber nur gaaaanz kurz, anschliessend musste ich mich wieder auf die, von allen Seiten kommenden, Wellen konzentrieren um nicht gleich auch noch ein Bad zu nehmen.

Einschub Flo: Ich habe mich mit am meisten auf diesen Streckenabschnitt gefreut, aber die Touriboote welche echt rücksichtslos da durch peitschten haben es mir ganz schön vermasselt… JA, ich bin ziemlich frustiert (nicht nur weil ich nass wurde…)! Aber was solls, wie Anita Weyermann schon sagte: «Gring abe u …. paddle»!!

Die Meute der Motorboote liess dann leider nicht mehr von uns ab und wir konnten uns erst ca. 12KM vor dem Tagesziel wieder einigermassen sicher auf unseren Boards fühlen. Nach der engen Stelle (wobei «eng» ja ein dehnbarer Begriff ist 😉) kam, oh Wunder, wiedermal ein Stausee. Während wir dort versuchten eine sitzende Pause abzuhalten, fuhren die Motorboote immernoch mit ordentlichem Karacho an uns vorbei und die Stimmung war, für heute allenfalls, am Tiefpunkt angelangt. Fun Fact: Die Donau ist ungefähr an dieser Stelle am tiefsten und ist mit 97Meter der tiefste Stausee in Europa (oder so ähnlich 😉).

Nach dem Stausee war es dann nur noch eine Linkskurve bevor wir unser heutiges Etappenziel sehen sollten. Allerdings kamen auf einmal jede Menge Ruderer über die Donau. Offenbar trainiert hier eine relativ grosse Mannschaft den Rudersport. Dazu noch folgendes Video @1:29min

Als Abschluss des Tages wurden wir dann ca. 2KM vor dem Ziel auch noch von der Grenzpolizei kontrolliert. 😐 Immerhin hat sich somit die ganze Bürokratie der vergangenen Tage anscheinend doch noch gelohnt! 😊

So, jetzt muss ich aber Schluss machen, Flo möchte gerne ins Bettchen und muss vorher den Blog noch Korrektur lesen. 😉 Morgen gibt’s das letzte Mal Stausee vor der Schleuse des Eisernen Tores!

Tagesmotto
Flo: Ich freue mich auf die Reuss – keine Touristenboote!
Julian: Flo First Drop @ KM968! 😀

Tagesstatistik
Distanz: 74.1KM
Zeit: 11h04min
Zeit in Bewegung: 10h13min