Tag 11

Dobry den,

Nach einer sehr erholsamen letzten Nacht in Mitteleuropa, sind wir heute Morgen, etwas später als gewohnt, um ca. 1000Uhr in Hainburg an der Donau eingewassert. Da uns die letzten zwei Tage mit den Stauwehren und Schleusen-Dudes doch etwas Nerven gekostet haben, haben wir beschlossen heute eine etwas kürzere Tour zu wählen und sind ‘nur’ ca. 40KM bis hinter Bratislava gesupt.

Dank der schönen Strömung in den Donauauen hinter Wien, ging es auch heute wieder relativ flott vom Paddel, sodass wir nach ca. 45min bereits die ersten 10KM unserer Tagesetappe hinter uns hatten. Wir haben dann nochmal gewehrweist, wann der Twin City Liner wohl vorbeikommen mag und beschlossen, dass wenn er kommt, er uns (sofern er sich an den Fahrplan hält) entgegenkommen müsste. Da wir so gut vorangekommen waren und die Strecke nicht ganz so übersichtlich war, haben wir uns dazu entschlossen in den schönen Donauauen anzulegen um eine erste Pause zu machen. Flo hat dazu extra einen alten Baumstamm ausgemacht, auf dem wir uns platzieren wollten. Das Ufer war relativ flach und das Anlanden funktionierte sehr gut. Verwöhnt und leichtsinnig geworden durch die gute Strömung und den schönen Start haben wir die Boards ein bisschen an Land gezogen, sodass sie vor den Wellen sicher sind (oder es sein sollten).

Gerade als wir uns auf den Baum gepflanzt haben, kam dann von unten ein Ausflugsschiff. Wir schauten ihm zu wie es sich gegen die Strömung abmühte und dann tauchte doch tatsächlich der Twin City Liner auf. Während wir uns beide darüber freuten, dass wir dem Ding nicht auf dem Wasser begegnen mussten, fuhr er an uns (und dem Ausflugsschiff) vorbei und wir verglichen noch die Geschwindigkeit während das letzte Geschenk des City Liners auf unsere Boards zurollte… Unser Leichtsinn wurde angemessen bestraft und ich musste doch tatsächlich bis zu den Knien ins Wasser sprinten um die Boards davor zu bewahren die Reise ins Schwarze Meer alleine fortzusetzen. Und das obwohl ich ja bekannt dafür bin, keine nassen Füsse zu mögen. 😉 Das Tolle war aber vor Allem, dass ich jetzt ein gefühltes halbes Moor in meinen Schuhen mittrug.

Nach dem teilweisen Saubermachen unserer Boards sind wir dann wieder weiter und ein bis zwei Kurven weiter waren wir dann auch schon in Bratislava. Im Gegensatz zu Wien präsentierte sich die Stadt leider nicht so SUP-freundlich, da die Boote auf beiden Seiten verteilt angelegt hatten und die Fahrrinne, just in dem Augenblick als wir sie passieren wollten, natürlich auch noch besetzt war. Hat uns aber natürlich alles nicht schrecken können und wir paddelten nach dem obligaten Fotoshooting flugs weiter. (Einschub Flo: Da hat sich doch tatsächlich ein SUPer vor meine Linse gedrängt, als ich den «perfect shot» von Bratislava machen wollte!)

Da die Donau hier, wie vielleicht bereits gesagt (man kann es aber auch einfach nicht genug betonen 😉), eine nette Strömung aufweist beschlossen wir hinter Bratislava mal unsere obligate Bananenpause einzuschieben. Anschliessend gings nochmal 10KM bis zu unserem Mittagsplätzchen, das malerisch an der Donau gelegen, heute sogar mit Bänkchen und Tischen aufwartete. Die Boards haben wir dann sicherheitshalber auch mal gleich an Land gezogen. 😊

Nach einer längeren Mittagspause nahmen wir dann den letzten Abschnitt noch in Angriff und merkten, dass es bereits gar keine 10, sondern nurmehr 8KM «to go» waren. Durch den Stausee gings dann doch auch erstaunlich flott und wir konnten um ca. 1500Uhr im Hotel bereits einchecken.

Jetzt sitzen wir hier also draussen an einer Strandbar und schreiben den Blogeintrag und die Chancen stehen nicht schlecht, dass wir ihn noch vor dem Abendessen online stellen können und somit einen freien Abend geniessen dürfen.

Ach ja, gestern hat mich noch die neumodische Technik von unserem Hotel überrumpelt: Ich hatte die Uhr, mit der wir unsere Distanzen aufzeichnen nach dem Duschen zum Laden an den Strom gehängt und bin dann mit Flo Einkaufen gegangen. Bei dem Hotel funktionieren die Steckdosen aber nur, wenn die Schlüsselkarte in der dafür vorgesehenen Öffnung steckt, daher sind wir heute Morgen leider mit nur 25% Akku gestartet, was bis kurz vor unser Mittagsplätzchen reichte, daher haben wir heute leider keine Karte für euch. 😐 Ihr wisst ja, mit Technik kann ich nicht so gut. 😉

Tagesstatistik
Distanz ca. 40 km
Zeit ca. 5h
Zeit in Bewegung vielleicht 3.5h?

Tagesmotto
Florian: Sofern du mit einem «Twin City Liner» zu rechnen hast, dann ziehe dein Board komplett ans Ufer!
Julian: Strömung ist halt schon eine tolle Sache!