Goede avond uit Holland!
Heute sind so viele spannende Dinge passiert, dass ich gar nicht genau weiss wo ich anfangen soll zu erzählen. Nach unserem Gegenwind-Tag gestern präsentierte sich der heutige Morgen relativ ruhig und der Wind ging nur verhalten. Soweit mal ein guter Start. Nach einem ausführlichen Frühstück und dem obligaten Einkauf, den ich aufgrund meiner senilen Bettflucht schon mal erledigt hatte, passierte mir dann beim Zusammenpacken mein erstes Malheur.
Ihr kennt das sicher: Eine kleine Schwelle, die zwischen Badezimmer und Schlafzimmer ist, die man bei uns in der Schweiz nie so wirklich wahrnimmt, weil man da täglich so oft drüber läuft, dass man es sich einfach gewohnt ist, die Füsse zu heben. Naja, nur gibt’s die Schwelle in meiner Wohnung nicht, weshalb ich mich das nicht gewohnt bin. Frisch eingecremt möchte ich meine Sachen aus dem Bad holen und knalle also mit meinem grossen (nicht dem kleinen, wie üblich) Zeh volle Kanne gegen diese Schwelle ¦@#¬**$! Hundertausend heulende Höllenhunde wie Käpt’n Haddock von Tim und Struppi dazu sagen würde. Nach einer kurzen Schrecksekunde dann mal begutachtet… sieht gar nicht so schlimm aus… *uff* blöd nur, dass da so viel Blut rauskommt… mal notdürftig abputzen und Flo fragen, ob er noch Pflaster hat… Hat er natürlich, Pflaster drauf, soweit so gut, nur in den Neo-Schuhen ist’s jetzt halt ein bisschen unangenehm, aber was soll’s, ein echter Indianer kennt schliesslich keinen Schmerz. 😉
Dann ab aufs Wasser und durch Wesel durch, mein Gleichgewicht machte mir dann zwischendurch mal ein paar Probleme, aber insgesamt war’s ganz ok. Sonne, blauer Himmel, wenig Wind(!), ein Paddel in der Hand und ein Board unter den Füssen, was will man mehr? Flo’s Hand hat sich zwischendurch auf eigene Faust mal wieder ein bisschen aufs Ohr gehauen. Aber ansonsten gings uns gut.
Hinter Wesel nahm der Verkehr dann ziemlich zu und wir mussten bei den Querungen jeweils die richtigen Momente abpassen, damit wir keinem der Frachter vor den Bug kamen. Nach ungefähr 15KM ging dann die Suche für das erste Pausenplätzchen los und auch dabei beeinträchtigte uns der Verkehr ein wenig. Darum musste kurzerhand ein Plätzchen her, dass auf der Rheinseite war, auf der wir gerade waren. Da waren allerdings hauptsächlich überschwemmte Auen. Als wir dann einen Spot entdeckt hatten, sind wir schnell losgepaddelt und da passierte dann mein zweites Malheur. Der Rheinkilometer 827 hat mich doch tatsächlich Baden geschickt…
Vermutlich könnt ihr euch ja Flo’s Schadenfreude vorstellen, als wir dann an Land waren. Fast schon ein Wunder, dass er keinen Freudentanz aufgeführt hat, aber jedes Mal, wenn ich ein neues Kleidungsstück ausgewrungen habe konnte er sich ein hämisches Lachen nicht verkneifen… Es sei ihm gegönnt…
Zum Glück hatte ich bis auf die Hose noch alles in trockener Ausführung dabei. Die Trainerhose musste ich allerdings gegen die Regenhose tauschen. Im neuem Dress ging’s dann weiter.
Mittagessen gab’s dann wiederum in einer Rheinaue (diesmal ohne nass zu werden). Flo hat noch eine spannende Theorie bezüglich der vorbeifahrenden Schiffe aufgestellt, die sich aktuell beim M.I.T. noch in der Prüfung befindet. Dazu mehr im nächsten Post. 😉
So gegen 1530 überpaddelten wir dann die Grenze zu den Niederlanden und beschlossen kurz darauf, noch 5KM vom Ziel entfernt, die am Vormittag vergessene Bananenpause nachzuholen. Schwerer Fehler. Nachdem wir bei der Pause noch beide fast ins Schwitzen gekommen wären (die Sonne brannte ziemlich runter) kamen wir dann auf den nächsten 5KM wegen unserem guten Bekannten, dem Gegenwind ins Schwitzen (oder auch nicht, war zu kalt). Gemäss Googlewetter (aber wer glaubt den Seich schon?) waren es Böen von bis zu 24km/h die uns da entgegenbliesen. War auf jeden Fall nicht einfach, auf dem Board zu bleiben. Für die letzten 5KM haben wir dann ungefähr eine Stunde gebraucht und sind erst noch früher raus, als wir eigentlich geplant hatten. Die Boards anschliessend noch einen Kilometer getragen (damit wir nicht zu wenig Sport abbekommen) und dann ab ins Hotel unter die schöne Dusche.
Die Kommunikation in Holländisch ist noch etwas holprig, aber wir schlagen uns schon irgendwie durch. Immerhin haben wir schon einen Supermarkt gefunden, der mir versprochen hat, ab morgen auch wieder kaltes Red Bull zu haben.
In diesem Sinne…
Karte
Distanz 55.7KM
Dauer 9h20
Tagesmotto
Wind gut alles gut?
Lessons learned
Flo: Aussenkurven beinhalten tückische Wellen von der Seite (von Schülä gelernt) #firstdrop@KM828
Julian: Wer Wind sät wird Sturm ernten.
Die Bilder findet ihr wie immer in der Galerie.
ehr münd eu zwüschedure en Portion Pommes mit viiiiel Mayonnaise gönne. S’Bescht wos jeh hets gits in Holland ;P