Tag 17

Moin,

Flo’s Teekultur ist faszinierend. Schon am Morgen früh brüht er sich jeweils einen Schwarztee und verfeinert das Ganze dann noch mit einem Schuss Milch. So richtig englisch wie bei Asterix und Obelix. 😉 Mir wäre ja mein Zaubertrank à la Red Bull einiges lieber, aber in Varik, einem Dorf in dem der Bär steppt (not), gibts leider weder einen Supermarkt noch einen Kiosk. D.h. heute gibts wohl keins. 🙁

Zum Glück hat uns unsere Gastgeberin jede Menge Frühstück hingestellt, welches wir in Portionen verpackt und mitgenommen haben. Wir wollten heute möglichst früh los, da wir einen letzten 60er machen möchten, bevor es dann morgen ins Meer gehen soll. 🙂

Der Start verlief mit etwas Nieselregen ganz gut, nach ein paar Kilometern dann wie immer die erste Pause und ein bisschen refreshen. Kurz vor Zaltenbommel dann auf die Karte geschaut und gesehen, dass es auf der gegenüberliegenden Seite einen Supermarkt gibt. Das war meine Chance auf ein kaltes Red Bull! Nachdem ich Flo heftig angefleht habe, mal wieder eine Querung einzulegen paddelten wir los und wollten gerade zum Queren ansetzen als wir auf der anderen Seite unsere Freunde von der Rennleitung sahen. Also erst mal noch warten und ganz unschuldig vor uns hinpaddeln, bis sie langsam an uns vorbeigetuckert sind und dann hart links um zwischen den Frachtern durchzukommen. Gelandet sind wir dann kurz hinter einem Hafen und gemäss Google Maps ca 200Meter Luftlinie vom Supermarkt entfernt. Leider war da ein Firmengelände im Weg, was mich aber nicht von meinen Plänen abhielt. Nach erfolgreicher Stärkung (Red Bull) gings dann weiter. 🙂 Flo flickte während meinem Einkauf sein Gepäcknetz, welches den Abnutzungstod starb. :O

Unsere geliebte Brotzeit (die wir beide langsam gesehen haben) gabs dann kurz vor der Verzweigung Waal – Nieuwe Merde. Wir haben uns gestern nach längerem Hin- und Her dazu entschieden dem Verkehr und den grossen Städten den Rücken zu kehren und unseren Weg zum Meer via der Haringvlietbucht zu machen. Einziger Wermutstropfen: Die Bucht wird durch einen Damm gegen die Tide geschützt, das heisst mal wieder ein bisschen Stausee… Das Bisschen fing nur leider ca 1km nach dem Wechsel auf die Niewe Merwede schon an… und da waren es noch 23km zum Tagesziel und noch 66km bis zum Meer. :/
Sogar Flo, der ja Stauseen angeblich liebt, wurde das Ding langsam aber sicher zu lang. 20km vorher hatte er noch gewitzelt, dass wir uns heute schon mit dem Stausee anfreunden könnten, da die morgige Etappe 42km Stausee sein wird.
Die ersten 10km gingen noch ganz gut vom Paddel, danach gabs mal einen kleinen Einbruch, von dem wir uns aber nach weiteren 7km wieder erholt hatten. 😉 Dann bereits die nächste Pause und in der Ferne tauchte aus dem Dunst langsam die ersehnte Brücke (Tagesziel) auf.

Als wir dann endlich ankamen waren wir beide schon ziemlich groggy und froh, dass wir die heutige Etappe hinter uns hatten. 60km sind halt doch ganz schön viel. 😉

Sofern nichts schief geht werden wir morgen den ganzen Tag die Haringvliet durchpaddeln und am Nachmittag endlich unser Ziel erreicht haben. Damit war dies mein letzter Post… 923km gepaddelt, 42 to go… 🙂

Karte

Distanz 60.1KM
Dauer 10h10

Tagesmotto
Stauseen – wer liebt sie nicht?

Lessons learned
Flo: Gepäcknetze können reissen!
Julian: Für Red Bull über Zäune klettern lohnt sich!

Die Bilder findet ihr wie immer in der Galerie.