Tag 38

Hallöchen,

Heute sind wir im Fischerhäuschen «The old Catfish» in Vardim aufgewacht. Sollten wir vorgängig Vorurteile gegenüber Welsen geäussert haben, hat diese Unterkunft diese ein wenig geschmälert 😊. Vor Allem die hauseigene Bootsrampe hatte es uns angetan, durch welche wir uns einen reibungslosen Einstieg für die heutige Etappe erhofft hatten.

Gestern Abend mussten wir uns noch mit Mücken rumschlagen, vor welchen wir bereits vom Besitzer des Häuschens gewarnt wurden… Da wir allerdings weit Schlimmeres gewohnt waren, konnten uns die paar Mücken nicht wirklich schocken. Leider haben jene Mücken, die wir am Vorabend bekämpft haben, wohl ihre Kumpels aufgeboten, um unseren Einstieg heute Morgen zu versauen… Kurz nachdem wir die Boards im Wasser hatten und bereit waren sie zu beladen, kamen sie um uns so richtig schön zu verabschieden! Ich habe Julian noch nie so schnell auf dem Board gesehen! Während Julian bereits in Sicherheit war, habe ich mich noch mit dem Gepäck abgemüht und bin Hals über Kopf aufs Board gesprungen, ohne meine Habe festzuzurren… glücklicherweise ging nichts baden 😊.

Nach der kurzen morgendlichen Aufregung konnten wir uns aufs Paddeln konzentrieren und kamen gut voran. Da wir heute eine verhältnismässig kurze Etappe geplant hatten, waren wir bei unserer Mittagspause bereits weniger als 20KM vom Etappenziel Russe entfernt! So konnten wir ohne Eile unsere bulgarischen Landjäger mit schimmelfreiem und sogar leckerem Brot verspeisen. Einschub Julian: Anscheinend mögen Libellen übrigens Flos Kopfbedeckung (siehe Galerie 😊)

Nach dem Mittagessen war es noch ein Bremgarten-Mellingen, welches wir vor uns hatten. Es wurde nochmal ziemlich warm, was aufgrund der kurzen Distanz heute kein wirkliches Problem darstellte.

Als wir Russe erreicht hatten, landeten wir provisorisch an, um die Distanz zum Hotel zu prüfen. Leider mussten wir, um dieses zu erreichen, noch eine Bahnlinie überqueren, was an der ausgesuchten Stelle nicht möglich war – die Bahnüberführung wurde gerade von ein Bagger abgerissen… :O.
Als ich Julian mitteilte, dass es ca. 300 Meter Stromabwärts noch eine Überführung hat, ergriff er die Chance weniger weit tragen zu müssen und sagte: «Paddeln wir weiter… wenn wir nicht rauskommen, kannst du mir die Schuld geben!»… Was ich mit Sicherheit auch gemacht hätte😉! Zu unserem Glück fanden wir weiter unten eine Treppe. Es war von da zwar weiter als beim ersten Landepunkt, aber hey… 😊. Wir trugen also die Boards zur Überführung und stellten fest, dass diese wohl auch demnächst abgerissen wird… wir mussten uns zumindest durch die Absperrungsgitter am anderen Ende durchquetschen 😉. Mit den Boards & Gepäck versteht sich!

Nun sitzen wir in einem schönen Restaurant und freuen uns drüber, dass wir seit langem mal wieder Apfelschorle geniessen dürfen… das hatten sie nämlich schon einige Tage nicht mehr im Angebot!

Tagesmotto
Flo: Ich erwische mich immer öfter dabei, dass ich die Tage bis zum Meer zähle!
Julian: Wir sind um 3 im Hotel… gesagt, getan!

Tagesstatistik
Distanz: 49.5KM
Zeit: 5h55min
Zeit in Bewegung: 5h47min