Hallöchen ihr Lieben *hohe piepsige Influencer-Stimme*
Gestern Abend waren wir noch glücklicher als sonst, dass wir für unsere Nachtruhe jeweils ein festes Dach über dem Kopf haben und nicht campieren müssen, denn während wir uns an unserem Nachtessen gütlich taten, zog ein starkes Gewitter auf! Es tobte zwischenzeitlich so heftig, dass wir uns Sorgen um unsere Boards machten, welche unter freiem Himmel nächtigen mussten!
Da wir gestern unsere Boards direkt bei der Donau lassen konnten, sind wir heute schön gemütlich nur mit unserem Gepäck beladen zum Einwasserungsplatz spaziert. Marko, welcher uns gestern diesen Luxus ermöglicht hat, war bereits wach und so hatten wir auch direkt Zugang zu unseren treuen, mit Muskelkraft betriebenen, Schwimmkörpern! Nochmal besten Dank an Marko und das Restaurant «The Garden of Adventures» welche uns diesen morgendlichen Erholungsspaziergang ermöglichten!
Nach dem Einwassern spulten wir die ersten 20 Kilometer ohne grössere Probleme ab und erreichten schon früh Belgrad. Dies war die 4. und letzte Hauptstadt, welche wir während unseres Trips durchsupten… Ein weiterer Meilenstein! Trotz unserer Vorurteile gegenüber SUPen in Grossstädten war Belgrad absolut problemlos zu meistern. Die Donau ist auf der linken Seite durch die ganze Stadt mit Bäumen gesäumt und wir konnten uns somit vom Stress fernhalten 😊.
Bei unserer Mittagspause um ca. 13:00 Uhr hatten wir bereits mehr als die Hälfte unserer Tagesetappe hinter uns gebracht. Wir haben uns einen von Grossschiffen unbefahrenen Nebenarm für unsere schwimmende Mittagspause ausgesucht. Wir sind inzwischen richtige Könner darin, den ganzen Tag auf dem Brett zu verbringen… Übung macht den Meister 😊.
Einschub Julian: Dazu muss man sagen, dass wir unsere Mittagspause eigentlich meistens irgendwo in der Strömung versuchen zu verbringen um auf gemütliche Art noch 1-2KM während des Mittagessens zurücklegen zu können. Das hat auf dem Seitenarm aber so schlecht funktioniert, dass wir sogar, während wir uns über unsere Salami-Brot-Kombi hermachten, den Kurs mal wieder korrigieren mussten um nicht im Dickicht einer kleinen Insel zu landen. 😉
Es scheint im Allgemeinen ein Muster von mir zu sein, dass ich die erste Hälfte unserer Etappe jeweils absolut problemlos hinter mich bringen kann, während nach dem Mittag öfter ein kleiner Leistungseinbruch folgt. Ob es wohl daran liegt, dass ich mich jeweils an Brot und Salami überesse…? Der Abstand zu Julian wird auf jeden Fall nach dem Mittag immer etwas grösser 😉. Heute war allerdings der Nachmittag für uns beide eher hart… Es zog ein ziemlich fieser Gegenwind auf, welcher auch noch viele kleine Wellen bildete, die zusätzlich unser Vorankommen behinderten! Der Gegenwind war wohl auch für Julians GPS-Uhr zu viel, sodass sie einfach mitten in der Etappe den Geist aufgab! Wir hoffen, dass die Uhr sich, wie wir, über Nacht erholen kann 😊.
Als wir die letzten 15 Kilometer mit starkem Gegenwind gemeistert hatten, gings mal wieder drum, einen geeigneten Ausstiegsplatz zu finden. Nach einigem Suchen konnten wir bei einem verlassenen und überwucherten Bootsanleger anlanden. Wir haben uns dazu entschieden, heute die Boards an der Donau zu verstecken, da der Fussmarsch bis zu unserer Unterkunft leider ca. 1.5KM lang war. Ich werde wohl morgen das erste Mal auf diesem Trip Muskelkater in den Beinen haben! Der Weg, welchen wir nehmen mussten, war dermassen steil, dass die Entscheidung unsere Boards an der Donau zu lassen eine der besten des Tages war (falls die Boards morgen noch da sind 😉)!
Julian ist also flink wie ein Wiesel vor mir den Berg hoch (er hat die Beinmuskulatur eines Wanderers!), während ich mehr schlecht als recht hinterher röchelte! Während ich unsere Ausstiegsstelle und überhaupt die ganze Welt verfluchte, hörte ich vor mir die Geräusche von 3 eher unzufriedenen Hunden, welche Julian auf dem steilen Weg ganz schön in die Enge trieben. Nach einem Moment liessen die Viecher von Julian ab und kamen auf mich zu! So bin ich als rückwärts den Berg hoch und habe die 3 Hunde mit meinem Paddel auf Abstand gehalten… Von einem Hund gebissen werden, hätte mir gerade noch gefehlt! Man muss zur Verteidigung der Hunde sagen, dass ich wohl eine ziemliche Salami-Ausdünstung hatte 😊.
Als wir den Berg und die verstimmten Hunde überstanden hatten, waren es nur noch ca. 10 Minuten geradeaus zu unserem Apartment. Die Kommunikation gestaltet sich wie immer schwierig, aber unsere Gastgeber heute sind, wie eigentlich immer bisher im Balkan, sehr freundlich! Sie haben uns sogar zu einem Restaurant chauffiert, von welchem wir nun den Ausblick auf die schöne Donau geniessen… yaaaay! 😉. Als kleines «Zückerchen» welches mich wieder versöhnlich mit der Welt stimmt, hat Julian sogar noch ausgehandelt, dass wir morgen früh zur Donau gefahren werden… Ihr kriegt mich nicht ihr Hunde!!
Tagesmotto
Flo: Führe immer ein Paddel mit dir zur Selbstverteidigung!
Julian: Dem Wind geht nicht mal beim Luft holen die Puste aus. 😉
Tagesstatistik
Distanz: 58.6KM
Zeit: 9h05min
Zeit in Bewegung: 7h37min