Hallo allerseits, Flo hier!
Heute sind wir wie gewohnt um 08:00 beim Frühstück erschienen. Nachdem Julian gestern versprochen hatte für die Brötchen zum Mittagessen zu sorgen, musste er beim Frühstück in die Trickkiste greifen. Kurzerhand hat er sich 3 Brötchen in die Jacke gesteckt – aber, aber Julian! Naja, ich darf eigentlich nichts sagen, da ich kurz darauf 2x Butter geklaut habe, damit das Mittagsmahl nicht ganz so trocken ausfällt.
Mit nur wenig schlechtem Gewissen haben wir unsere Boards und Gepäck geschultert und uns am Kanal in Regensburg zum Einwassern bereit gemacht. Da wir den ersten Teil unserer heutigen Etappe im mittleren Arm (es gibt 3) von Regensburg starten wollten, hiess es 30 Sekunden später wieder raus, übertragen, neu packen und dann konnte es losgehen. Es ist noch erwähnenswert, dass wir kurz vor dieser Aktion einigen Zuschauern erklärt haben, dass wir uns das Schwarze Meer als Ziel gesetzt haben – war wohl komisch mit anzusehen, dass die 2 Typen nach 30 Sekunden das Wasser wieder verlassen 😊
Nach 45 Minuten haben wir die erste «Schwimmende Pause» auf unserem Trip angesetzt. Wir mussten beide zugeben, dass die neuen Boards doch etwas weniger Balance bieten. Nichts desto trotz fangen wir bereits wieder an, auf den Brettern zu leben. So wollte sich Julian gerade auf dem Brett mit Sonnencreme einstreichen, als er feststellen musste, dass die ganze Flasche im Bag ausgelaufen war… Es startete also eine Reinigungsaktion, mit dem Höhepunkt Julians Tablet von Sonnencreme zu befreien – und dies alles auf dem Wasser! Er hats allerdings mit Humor genommen, und meinte, dass nun wenigstens alle seine Gadgets auch vor der Sonne geschützt sind 😊
Da wir ja gestern die 60km relativ fix hinter uns gebracht hatten, waren wir heute guter Dinge, dass wir eine ähnliche Distanz hinter uns bringen würden, haben uns aber kurzerhand dazu entschieden, das Hotel «on the paddle» zu reservieren, wenn wir (dachten) abschätzen zu können, wie weit wir heute kommen werden. Naja, auf jeden Fall gings dann kurz hinter Regensburg in den ersten Stausee… 😐 dass wir ungefähr wussten bei welchem Kilometer die Staustufe war, machte es leider nicht einfacher. Bei der Donau (wie auch beim Rhein) gibt’s jeweils am Rand die noch verbleibende Kilometeranzahl an… das heisst, dass jedes Mal, wenn man auf die Seite schaut, man wieder daran erinnert wird, dass es noch 15km bis zum Stauwehr sind.. ☹
Als wir das Stauwehr endlich erreicht hatten, mussten wir erkennen, dass wir die Bretter und das ganze Gepäck umtragen müssen. Leider war keine Bootstreppe vorhanden, wie wir sie bereits in der kurzen Zeit auf der Donau lieben lernten. Mit frischer Hoffnung, dass die Strömung nun endlich auf unserer Seite ist, sind wir in den zweiten Abschnitt des Tages gestartet. Obwohl die Hoffnung bekanntlich zuletzt stirbt, starb sie. Auch der zweite Teil unserer Etappe glich mehr einem See als einem Fluss. Zu allem Unglück setzte bei mir gegen Mittag auch noch ein ziemlich unangenehmer Kopfschmerz ein – wohl zu viel Sonne! Julian hat mir kurzerhand sein Kopftuch geliehen, welches mich zum Beduinen machte und somit die Sonneneinstrahlung etwas erträglicher wurde… Danke!
Zirka 10 Kilometer vor dem Ziel haben wir noch ein Vogelschutzgebiet passiert. Der Lärm, den vor Allem die Möwen veranstaltet haben, war extrem. Wir waren allerdings froh, dass wir nur durch das Kreischen beeinträchtigt wurden, aber keine weitere Überraschung von oben erleben mussten. (ganz nach dem Motto von Dr. Doolittle: «3. Geschwader abgekackt».
Im Schneckentempo haben wir uns bis zu unserem Ziel in Straubing durchgekämpft. Zumindest für mich war dieser Tag ein erster Härtetest welchen es zu überstehen galt. Die Erfahrung zeigt, dass vor Allem die erste Woche einiges abverlangt, bis der Körper sich an die Strapazen gewöhnt… Ich freu mich drauf!
Auf Bald!
Flo
Tagesmotto
Flo: Es gibt in Deutschland ein Ritter-Sport (Schokolade) mit dem Namen «Weisse Voll-Nuss». Dies muss nicht zwangsläufige eine Beleidigung für den Käufer sein! 😊
Julian: Pass besser auf deine Kopfhörer auf, sonst paddelst du ohne Sound.
Tagesstatistik
Distanz 52.5km
Zeit 9h39min
Zeit in Bewegung 6h43min
Hoi Philip,
Das wäre cool gewesen ja, aber du liegst richtig – Wien ist noch ein Stück! Wünsche dir eine schöne Zeit dort!
Lg Flo
Hallo zusammen
Cooler Blog… dachte eigentlich, dass ich euch frage, ob ihr etwas braucht, da wir nächestes Weekend in Wien verbringen und ihr irgendwann daran vorbei paddelt. Nach genauem Studieren der Karte musste ich erkennen, dass ich vermutlich erst in 14 Tagen dort vorbei kommt.
Viel Spass auf der Donau und ich hoffe, dass ihr die Tücken der Umgebung (Sonne, Mücken und was auch immer) gut überwindet.
Gruss
Philip