Es
waren einmal, vor sehr langer Zeit (46 Tage), zwei völlig verrückte Typen,
welche sich in den Kopf gesetzt hatten auf ihren Stand-up-Paddels die Donau von
Ingolstadt (D) bis ans Schwarze Meer zu be-paddeln… und wenn sie nicht gestorben sind,
dann paddeln sie noch heute… THE END.
Spass
bei Seite… Wir haben es doch tatsächlich geschafft!! Heute kurz vor 16:00 Uhr sind
wir am Strand von Sfantu Gheorghe gelandet! Wir sind überaus glücklich und auch
etwas stolz, dass wir unser Ziel erreicht haben!
Die
heutige letzte Etappe startete, wie in den letzten Tagen üblich: sehr früh. Wir
haben unsere Boards um 08:00 Uhr zum letzten Mal auf diesem Trip zu Wasser
gelassen. Es war schon ein komisches Gefühl zu wissen, dass am Abend alles
vorbei sein würde 😊.
Das
Hauptaugenmerk lag heute auf dem Delta, welches für unseren Geschmack etwas zu
stark von Tour-Booten und Wassertaxis bevölkert wurde. Wir wollen uns
allerdings nicht beschweren, da wir morgen eben so ein Wassertaxi nehmen
werden, um zurück nach Tulcea zu kommen! Während viele Wege nach Rom führen,
führt nur die Donau nach Sfantu Gheorghe 😊.
Bis zum Mittagessen hatten wir bereits fast 40 der verbleibenden 55 Kilometer
geschafft und konnten so schon früh unser letztes schwimmendes Mittagessen
geniessen. Wir sind uns allerdings beide einig, dass wir Brot und Salami, eingenommen
auf dem SUP, nicht wirklich vermissen werden 😉.
Gestärkt
ging es weiter und schon bald kamen wir auf die letzte Gerade vor der Mündung
ins Schwarze Meer. Da bereits ein kleiner Knicks im Flussverlauf dafür sorgen
kann, dass man nicht weit flussabwärts sehen kann, haben wir uns stets
gewundert, wann nun endlich das Meer in Sichtweite kommt. Wir wurden dann circa
4KM vor dem Ziel endlich mit der erhofften Aussicht belohnt. Den Blick auf
unser Ziel (nicht Tages- oder Etappenziel sondern ZIEL) wollten wir dann mit
einer sitzenden Pause gebührend feiern. Da dieser Bereich aber sehr stark befahren
war, gaben wir dies schnell wieder auf und machten uns an den Endspurt!
Das
Gefühl, wenn man langsam die Wellen spürt, welche vom Meer in die Flussmündung
reindrücken, werde ich wohl nicht so schnell vergessen… als wir das Ufer auf beiden
Seiten hinter uns gelassen hatten, konnte ich nicht anders als einen lauten
Jubelschrei loszulassen, welchen Julian fast vom Board gehauen hätte 😊.
Wir paddelten noch etwas dem Strand entlang und legten dann beim offiziellen
Strand von Sfantu Gheorghe an. Nachdem wir die Aussicht genossen und unseren
Erfolg mit kühlen Getränken aus der Strandbar gefeiert hatten, gings ans Board
reinigen. Julian hatte gestern noch kleine Küchenschwämme besorgt, um dies auch
ordentlich erledigen zu können… smart 😊! Was ich mir auch nicht nehmen lassen
konnte, war den Auslöser meiner Schwimmweste im Wasser zu testen. Kräftiges
ziehen am Auslöser hat tatsächlich dafür gesorgt, dass sich das Teil mit einem
lauten *plop* selbst aufgeblasen hat… wir haben uns also zurecht die letzten Wochen
darauf verlassen 😊.
Mit
zusammengelegten Boards und geschultertem Gepäck gingen wir wieder zur
Strandbar und waren erfreut, dass dieser Strand einen Shuttle-Service anbietet,
denn das Dorf liegt circa 3KM weit weg! Ich persönlich hatte mir Sfantu Gheorghe
viel touristischer vorgestellt… Was sehr speziell anmutet sind die ausnahmslos unasphaltierten
Strassen und die regelmässig vorbei holpernden Pferdewagen. Die Pension, in welcher
wir für die letzte Nacht in Rumänien untergekommen sind, ist allerdings sehr
schön und der Besitzer ist ausgesprochen hilfsbereit. Er hat sogar nochmal beim
Wassertaxi angerufen, um unserer Abfahrtszeit für morgen zu prüfen 😊.
Wir melden uns morgen nochmal mit ein paar Zahlen zum ganzen Trip…stay tuned!
Tagesmotto
Flo: Schwimmwestentest erfolgreich!
Julian: Rechne nicht mit Rückenwind wenn du auf dein Ziel zupaddelst!
Tagesstatistik
Distanz: 55KM
Zeit: 6h42min
Zeit in Bewegung: 6h34min